Die Legende vom Mägdegrab

Südlich von Langendorf liegt ein mit uralten Eichen bewachsener Grabhügel aus vorchristlicher Zeit. Von diesem Hügel wird folgende mystische und im Kern sicherlich wahre Geschichte erzählt: Einst saß hier an einem Sommerabend ein Schäfer und achtete nicht auf das, was um ihn her vor sich ging. So bemerkte er auch nicht, wie sich Mägde von einem heimfahrenden Erntewagen zu ihm schlichen. Die waren böse auf den Schäfer, weil er beim letzten Tanz ihre Untugend mit schelmischen Worten gegeißelt hatte. Sie überfielen den nichts ahnenden Schäfer rücklings, warfen ihn nieder und drangsalierten ihn so lange, bis er tot liegen blieb. Man ergriff die bösen Mägde bald. An der Stelle, wo sie den Schäfer gemeuchelt hatten, grub man ein Grab und stieß die Mörderinnen lebendig hinein. Ehe man es zuschaufelte, warf man noch Haufen von dornigem Reisig hinein. So bekamen die Mägde ihre Strafe für die schändliche Tat. Der Hügel wird seitdem das Mägdegrab genannt.

An nebligen Novembertagen kehren die Mägde zurück und versuchen, mit lieblichem Gesang neue Seelen in ihr kaltes, dunkles Grab zu locken …

Angelehnt an https://www.heimatverein-teuchern.de/stadtgeschichte/sagen-und-geschichten-aus-dem-teucherner-land/