Die Zucht und Ausbildung gesunder, leistungsfähiger Gebrauchshunde und die damit einhergehende genetische Selektion und Beurteilung begleiten uns seit mehr als 20 Jahren. Unter dem Zwingernamen "Canis Defensor" fielen in unserem Haus zahlreiche Würfe belgischer und holländischer Schäferhunde für die Diensthunde haltenden Behörden im In- und Ausland. Ziel unserer Zucht und unumstößlicher Grundsatz dabei war immer der absolut brauchbare, nervenstarke Hund mit einem enormen „will to please“.
Doch Zeiten und Gesellschaften ändern sich. Die Qualität der Diensthundeführer und deren Ausbildung ließ nach, und der charakterstarke Hund war nicht mehr gefragt und fand in den Behörden keine Verwendung mehr. Somit entfielen Sinn und Zweck unserer Schäferhundzucht, und wir gaben diese schweren Herzens endgültig auf. Doch die daraus gewonnenen wertvollen Erkenntnisse sind eins zu eins in unsere anschließende Drahthaarzucht geflossen.
Warum Deutsch Drahthaar?
„Jagd ohne Hund ist Schund!“ Wirklich?
„Selbstverständlich“, wird der geneigte Leser jetzt denken. Immerhin wird den Jungjägern dieser kleine, aber in seiner Wirkung verhängnisvolle Reim ständig vorgetragen. Ohne eigenen Jagdhund sei man kein richtiger Jäger. Doch sind wir mal ehrlich! Der Großteil der heutigen Jagdscheininhaber hat keine Jagdmöglichkeit, geschweige denn ein eigenes Revier, um den Vierläufer entsprechend seiner Veranlagung zu führen oder gar auslasten zu können. Das Resultat sind triebgestaute, frustrierte Hunde in den Händen unbedarfter, überforderter Hundeführer – ein Umstand, der ausschließlich Verlierer auf beiden Seiten kennt!
Wir zäumten das Pferd von hinten auf und sind nach wie vor der Meinung, dass dies der Weg für alle zukünftigen Hundeführer sein sollte. Nachdem wir unser Revier bereits zwei Jahre lang hatten hegen und bejagen dürfen, war klar, dass es ein Vollgebrauchshund sein musste, den wir züchten würden. Dieser hat mehr als genug zu tun.
Der Bestand an Feldhasen und Fasanen hat sich erholt und ist nachhaltig und sicher bejagbar. Stockenten, Grau- und Nilgänse brüten auf den Renaturierungsflächen ehemaliger Kiesgruben, und Saatgänse halten zu Hunderten Rast auf den herbstlichen Mais-Stoppelflächen. Hauptwildart ist das Rehwild und führt insbesondere als Unfallwild zu Nachsuchen in den stark befahrenen Revierteilen. Kurzum: Es handelt sich um ein klassisches Feldrevier mit gutem Niederwildbesatz und ist hervorragend geeignet für den Einsatz des vielseitigen Jagdhundes.
Der Deutsch Drahthaar entspricht in seiner Robustheit und Wesensstärke unserer Vorstellung vom belastbaren, leichtführigen Jagdbegleiter, und die Erhaltung seiner ausgezeichneten Eigenschaften ist Antrieb für uns, sich seiner zielgerichteten, im Verein organisierten Zucht zu widmen. Ohne Schnörkel und affektiertes Gebaren!